Kirmes 2009

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Tanzrunde in jedem Gasthaus, auf jedem Parkett

Warum das Kirchweihfest in Fambach wieder etwas anders, als in den anderen Orten gefeiert wurde

Fambach – Es gibt schon einige Dinge, bei denen sich die Fambacher Kirmes von vergleichbaren Festen in anderen Orten unterscheidet. Erst einmal wird wirklich in jedem Gasthaus des Ortes zünftig Kirmes gefeiert. Außerdem tanzen die Pärchen der Kirmesgesellschaft gleich in der Kirche ihre erste Runde.

Pfarrer Michael Glöckner war in seiner Predigt zum Kirchweihfest auf die Rolle des Gotteshauses eingegangen. Dabei stellte er die Kirche als Heimstatt für den Glauben heraus. „Gott lässt sich nicht an ein Haus binden, die Kirche aber ist die besondere Begegnungsstätte mit Gott“, formulierte der Pfarrer. Dabei ging er auf die Geschichte der Kirche ein. Die Kapelle zu Vanebach, die heutige Sakristei, wurde erstmals 1183 erwähnt. Um 1300 folgte die Erweiterung des Baus im gotischen Stil und es wurde außerdem der Kirchturm errichtet. Im Jahr 1617 konnte schließlich die Erweiterung des Kirchenschiffs bewerkstelligt werden. Dieser kurze historische Exkurs ist für Besucher des Gotteshauses auch auf einer Tafel vor der Kirche aufgeschrieben und kam natürlich in der Kirmespredigt zur Sprache. Besonderheiten an dem Gotteshaus sind außerdem die Intarsienarbeiten an der Kanzel von Franz Heller (1617) und der Kanzeldeckel (1620) sowie der Altar mit vier Abbildungen der Jakobsmuschel (1623). Außerdem sind die Bilder von Johann Michel und Johann Friedrich Leyh aus Tann sehenswert. Die Bilder an Decke und Emporenbrüstungen entstanden im 18. Jahrhundert.

Am Ende des Gottesdienstes tanzte die Kirmesgesellschaft wie erwähnt das erste Mal. Kurz darauf ging es auf dem Platz unterhalb des Gotteshauses am Berg mit einer nächsten Tanzrunde weiter. Danach setzte sich der Kirmesumzug in Bewegung. Die Kirmesgesellschaft marschierte voran, danach folgten die Mädchen und Jungen des evangelischen Kindergartens. Mit zweimal zwei ging es weiter, denn Pfarrer Michael Glöckner und seine Frau Ina führten den weiteren Tross mit ihren Zwillingen an, daneben marschierte Bürgermeister Ronny Römhild mit Ehefrau Simone und ihren Zwillingen im Umzug. Der machte unterwegs an den Gaststätten Halt und legte dort je eine extra Tanzrunde auf den Asphalt.

Dabei tanzten die Großen der Kirmesgesellschaft genauso begeistert wie die Kleinen aus dem Kindergarten. Weiter ging es zum Festplatz am Rande des Gewerbegebietes. Dort wurde die Kirmes noch ausgiebig weitergefeiert.