Kirmes 2010

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Ein Fest für Leib und Seele

Fambach – Einen größeren Andrang kann man sich auch zum Umzug nicht vorstellen: Schon als die beiden Kirmesbäume gesetzt wurden, schien ganz Fambach auf den Beinen zu sein. „Der Donnerstagabend ist immer der schönste“, meint Eberhard Stötzel vom Feuerwehrverein. Und sein Kollege Detlef Heymel fügt hinzu: „Das ist wie ein Straßenfest.“ Damit trifft er den Nagel auf den Kopf. Schon kurz vor 18 Uhr waren etliche Fambacher auf den Beinen. Sie trafen sich vor dem Gasthaus „Rosengarten“. Dort gab es schon Bratwürste und Bier. Man musste aufpassen, dass man nicht über Stangen und Seile stolperte. Für die Feuerwehrleute erforderliche Hilfsmittel. „Wir unterstützen die Kirmesgesellschaft seit Jahren beim Stellen der Bäume“, informierte André Stötzel. Und geregnet habe es dabei noch nie, sagte er mit Nachdruck.

Und diesmal? Alle Blicke waren auf die Karl-Marx-Straße gerichtet. Als in weiter Ferne die ersten Blasmusiktakte zu hören waren, begann es dann doch zu tröpfeln. Glücklicherweise nur wenige Minuten. Die Band „Pegasus“ vertrieb das schlechte Wetter. Hinter der Kapelle rollte ein Traktor an. Beladen war er mit zwei großen und elf kleinen Bäumen. Auf den langen Stämmen saßen Kinder und winkten. Die sechs Mädels der Kirmesgesellschaft hatten die Bäume mit buntem Krepppapier geschmückt.

Die kleinen Bäume kamen überall dorthin, wo man zur Kirmes seinen Durst stillen kann. In Fambach sogar beim Metzger oder am Bierwagen auf dem Dorfplatz. Auch sämtliche Gasthäuser erhielten natürlich solch einen dekorierten Baum.

Zusätzlich wurde vor die zwei großen Gaststätten – „Rosengarten“ und „Linde“ – ein jeweils sechzehn Meter hoher Kirmesbaum gestellt. Die beiden Prachtexemplare haben die Kirmesburschen um Platzmeister Manuel Weyh zur Wochenmitte im Kohlgraben gefällt. Mit Genehmigung natürlich.

Groß war der Jubel, als die Ladung vor den Gasthäusern eintraf. Jetzt waren Muskelkraft und Köpfchen von 25 starken Männern des Fambacher Feuerwehrvereins gefragt. Und sie verstanden ihr Handwerk. Nach einer knappen Viertelstunde war der Baum hier wie dort errichtet. Marcel Ewert von der Kirmesgesellschaft löste in luftiger Höhe schnell mal noch die Seile von der Tanne vorm Rosengarten und erntete Beifall dafür. Nach vollendetem Werk spielte „Pegasus“ den Kirmesschlager. Die sechs Pärchen begannen, das Volksfest anzutanzen.

Damit steht einer stimmungsvollen Kirmes in Fambach nichts mehr im Weg. Ständchen, Tanzabende auf zwei Sälen, Gottesdienst, Umzug und Frühschoppen gehören wie in anderen Orten auch hier dazu. Nur das Setzen von zwei Kirmesbäumen ist in Fambach etwas Besonderes. Das wissen auch die beiden Wirte. Am Donnerstagabend hatten sie einen entsprechend großen Vorrat an Bratwürsten und Getränken. So schnell wollte nämlich niemand nach Hause gehen.